Konfigurieren statt Programmieren: Spark UI Toolkit wird zu IBM BPM UI
- Posted by Peter Schröder
- On 21. August 2017
Bevor ich zum eigentlichen Kern dieses Beitrags, dem neuen IBM BPM UI komme, möchte ich einige Grundlagen im BPM-Umfeld besprechen: Das „richtige“ Einführen eines Business Process Management (BPM) Systems liefert spürbare Mehrwerte.
Was gehört eigentlich zu einem BPM-System?
Aus der Bezeichnung selber kann schon abgeleitet werden, dass es um Geschäftsprozesse und dem Management derselben geht. Management bedeute hier, dass durch erhöhte Transparenz, eine Grundlage für gezielte Veränderungen der Prozesse geschaffen wird, durch die eine Prozessverbesserung erreicht werden soll. Damit dies gelingen kann, ist es notwendig ein möglichst flexibles BPM System zu nutzen in dem diese Verbesserungspotentiale auch zielgerichtet umgesetzt werden können.
Nehmen wir einmal an, dass die ersten Schritte bei der Umsetzung eines Prozesses im BPM bereits getan sind. Die Prozessanalyse wurde durchgeführt, der Workflow wurde im System modelliert. Um den Prozess nun ausführbar zu machen, benötigen wir im nächsten Schritt Masken die Daten anzeigen und die Eingaben von Daten und Entscheidungen ermöglichen.
Auf genau diesen Aspekt, dem Erstellen dieser Benutzerschnittstelle (UI) möchte ich mich hier konzentrieren. Zuerst einmal hat die Art und Weise wie das UI implementiert wird einen entscheidenden Einfluss auf die Gesamtarchitektur des BPM Systems.
Hier existieren verschiedene Ansätze:
Es spricht einiges dafür, das UI direkt im BPM-System umzusetzen. Dies ist im IBM BPM sehr gut möglich. Die Prozessschritte bei denen Information mit den an den Prozessen beteiligten Personen ausgetauscht werden, nennt man Human Services.
Für die Interaktion des BPM-Systems mit den Benutzer ist die Anzeige beziehungsweise Eingabe von Daten gemeint. Die dafür benötigten Masken werden Coach genannt. Daher der Begriff Coach-Based Human Services. Genau dieses Erstellen der Coaches wird durch das IBM BPM UI Toolkit (ehemals Spark UI Toolkit) stark verbessert.
Eine externe UI Implementierung hat im Prinzip immer noch den Vorteil keinerlei technische Limitierungen zu haben. Die Konsequenz ist ein deutlich höherer Umsetzungsaufwand. Darüber hinaus, meiner Meinung nach noch schwerwiegender, ist ein möglicher Verlust in der Agilität der Anpassung der Geschäftsprozesse.
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Exkurs in die Geschichte des IBM BPM:
Was sind Unterschiede zwischen Coaches und Heritage coaches
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Technisch gesehen, sind Coach-Based Human Services im Browser dargestellte Webmasken. Wie werden diese erstellt? Hier kommt das IBM BPM UI Toolkit ins Spiel. Wie ich in der Einleitung bereits erwähnt habe, ist das Verändern integraler Bestandteil eine BPM-Systems. Damit ergeben sich auch automatisch Anforderungen an das Erstellen der Coaches.
Ein effizientes Erstellen einer funktionalen Oberfläche ist sicherlich einer der wichtigsten Aspekte. IBM verspricht durch den Einsatz des BPM UI Toolkits eine drei—bis viermal schnellere Entwicklung im UI Bereich.
Konfigurieren statt Programmieren
Der Ansatz „konfigurieren statt programmieren“ ist hier entscheidend. Ganz ohne Programmierung wird man sicherlich nicht auskommen. Ich würde daher eher von einem „Low Code“ Ansatz sprechen. Ein umfangreiches Eventmodell bietet Einsprungspunkte für individuelle Funktionen, die mit Java Script umgesetzt werden.
Ein entscheidender Hebel bei der Effizienz der UI Implementierung ist die Möglichkeit die wiederverwendbare Komponente (Coach Views) selber zu erstellen.
Das IBM BPM UI ermöglicht vollständig gekapselte Coach Views (CVs). So wird die Wiederverwendbarkeit der CVs erheblich vereinfacht. Dies kann als einer der Hauptvorteile des IBM BPM UI gesehen werden. Viele Aspekte die beim Erstellen der Masken wichtig sind, lassen sich mit IBM BPM UI einfach umsetzen, wie zum Beispiel
- Feldvalidierung
- Formelbasierte Berechnungen
- Interaktionen zwischen CVs
Was muss man können um mit dem IBM BPM UI Toolkit zu arbeiten?
Sicherlich sind grundlegende Kenntnisse von HTML, Java Script und CSS notwendig. Darüberhinausgehende Kenntnisse von zum Beispiel Dojo, AJAX, RWD, jQuery, oder AngularJS sind hilfreich, aber nicht unbedingt erforderlich.
Trotzdem ist es möglich auf Basis des IBM BPM UI Toolkits ein modernes Maskenlayout zu erstellen, das auch den Erfordernissen von mobilen Geraten genügt (Responsive Design). Der Coach wird durch Drag and Drop aus einer Liste von Komponenten (über 90) und selbst erstellten Coach Views erstellt. Das Aussehen wird durch anpassbare Themes definiert.
Fazit / Zusammenfassung
Das SPARK UI Toolkit konnte schon in früheren Versionen von IBM BPM genutzt werden, seit 8.5.7 CF2017.06 ist es aber als BPM UI Toolkit integraler Bestandteil und muss daher auch nicht mehr getrennt lizensiert werden.
Zum Schluss gebe ich Ihnen, wie immer, einige Tipps zu weiterführenden Informationen:
Einige Grundregeln für die erfolgreiche Einführung eines BPM Systems:
Erfolgreiche Einführung von Business Process Management (BPM) (Quelle: www.heise.de)
Grundlegendes zur UI Erstellung:
5 Things to Know about Designing IBM BPM User Interfaces (Quelle: IBM developerWorks)
Video: IBM BPM: Erstellen eines modale Dialogs mit dem IBM BPM UI (Quelle: YouTube)
Eine Referenzliste aller Kompononeten des Toolkits. (Quelle: IBM Knowledge Center)
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