Status-Quo der Digitalisierung: Was läuft noch schief und warum? Was verhindert den echten Erfolg?
- Posted by Andreas Forth
- On 20. März 2017
Unsere Erfahrung zeigt, dass die Digitalisierung meist schon vor dem Erreichen der Technologie-Ebene gebremst wird. Nehmen wir unser Kernthema, Prozesse und Regeln in einem Unternehmen. Wir stoßen derzeit auf viele Unternehmen, die sich zwar die Digitalisierung Ihrer Prozesse und Regeln vorgenommen haben, aber nicht über die reine Dokumentation hinaus kommen. Der konsequente Folgeschritt, die Ergebnisse der Dokumentation in IT Lösungen zu gießen, findet nicht statt. Damit gehen wichtige Erfolge verloren, die man bereits mit der digitalen Transformation der Prozesse erzielen könnte: Zeitersparnis, also bspw. Zeit für Wichtigeres zu gewinnen oder Transparenz schaffen um damit immer im Bilde zu sein.
Digitalisierung ist komplexer als es auf den ersten Blick erscheint
Darüber hinaus ist das Thema Digitalisierung vielschichtiger und komplexer als es auf den ersten Blick erscheint. Diesem Umstand ist es geschuldet, dass viele mittelständische Betriebe den „Wald vor lauter Bäumen nicht sehen“. Sie wissen nicht, wo sie anfangen sollen und verharren somit in alten Denkmustern und Handlungsweisen. Da sie keinen direkten Ansatzpunkt erkennen, ihr Geschäftsmodell zu digitalisieren (was auch nicht in jedem Fall möglich oder notwendig ist), verharren sie im Status Quo, statt sich Gedanken darüber zu machen, welche Möglichkeiten ihnen die Digitalisierung von vor- und nachgelagerten Geschäftsprozessen erschließen könnte, um sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz zu verschaffen. Um diesen Schritt zu gehen besteht die Herausforderung darin, als Unternehmen seine Geschäftsprozesse und Wertschöpfungsketten zu kennen und bereit zu sein, diese in einem weiteren Schritt in digitale, sprich IT-basierte Systeme, abbilden zu lassen.
Kognitive Services als Chance für Ihre Prozesse
Lassen Sie mich das an einem Beispiel illustrieren. Im Backhandwerk ist die Überproduktion oft ein großes Problem. Sind am Ende eines Tages viele frische Backwaren nicht verkauft worden, müssen diese vernichtet werden. Ein großes Kosteneinsparungpotential besteht darin, den Bedarf an Backwaren für den folgenden Tag – oder die folgenden Tage – möglichst genau vorhersagen zu können. Hier können z.B. Systeme unterstützen, die auf Wetterdaten für die kommenden Tage zugreifen, um zu prognostizieren ob es kalt und regnerisch oder warm und trocken wird. Je nach Wetterprognose können dann mehr oder weniger herzhafte oder süße Backwaren produziert werden, da in empirischen Studien ein Zusammenhang beim Kaufverhalten von süßen oder herzhaften Backwaren je nach Witterung nachgewiesen worden ist. Um als Produzent von Backwaren diese Einflüsse berücksichtigen zu können, müssen die IT-Systeme des Bäckers auf Informationen von Drittanbietern (die in der Regel cloud-basiert zur Verfügung gestellt werden) zurückgreifen können und diese im Einkaufs- und Produktionsprozess berücksichtigen.
Dieses Beispiel beschreibt recht gut, dass hier das eigentliche Geschäftsmodell der Bäckerei, also das Herstellen und Vertreiben von Backwaren nicht auf ein digitales Geschäftsmodell umgestellt werden muss – der Bäcker verkauft seine Backwaren nicht über einen Online-Shop im Web, sondern über sein bestehendes Filialnetz. Der Bäcker wird jedoch effizienter und kann Kosteneinsparungen erzielen, wenn er vorgelagerte digitale Prozesse nutzt.
Möchten Sie mehr über die Digitalisierung Ihrer Prozesse erfahren? Dann sprechen Sie uns an!