Low-Code vs. Fast-Code Development
- Posted by Andreas Forth
- On 2. Juli 2019
Aktuell wird viel über Low-Code Development gesprochen. Ich bin jedoch der Meinung, man müsste vielmehr von Fast-Code Development sprechen. Warum? Gerne teile ich meine Gedanken zu dieser „Wortspielerei“.
Rückblick: Low-Code damals
Wir beschäftigen uns schon sehr lange intensiv mit dem Thema „Low-Code Development“. Und das weitaus länger, als es diesen Begriff überhaupt gibt. Denn dieser wurde erst im Jahr 2014 vom Branchenanalysten „Forrester Research“ für eine spezielle Art der Anwendungsentwicklung vergeben. Bei allen Systemen die wir genutzt haben ging es immer darum, schneller und kostengünstiger eine Lösung bereitzustellen.
Damals sprach man von Rapid Application Development. Also dem schnellen Erstellen von Softwaremodulen, die dann im Zweifel auch schnell wieder verworfen werden konnten. Dadurch konnten die Anwender zu einem sehr frühen Zeitpunkt mit ins Boot geholt werden und etwaige Fehlentwicklungen konnten kostengünstig korrigiert werden.
Zudem setzten wir bereits vor über zehn Jahren grafische Modellierungstools ein, um Geschäftsprozesse zu modellieren und daraus automatisierten Code für die digitalisierten Geschäftsprozesse generieren zu lassen. Man kann also sagen, dass wir bereits seit Jahrzehnten schon Techniken nutzen, die von aktuellen Low-Code Plattformen auch genutzt werden.
Ausblick: Low-Code heute
Aktuelle Low-Code Plattformen bieten vorgefertigte Softwarebausteine – man könnte auch von wiederverwendbaren Modulen sprechen, die vom Entwickler oder versierten Fachanwender zusammengeklickt werden. Einige Plattformen bieten zusätzlich auch grafische Modellierungstools an.
Natürlich kann ein versierter Softwareentwickler in den von uns genutzten Low-Code Plattformen eigenen Softwarecode einfügen, um die Applikationen so an die Anforderungen des Kunden anpassen. Daher ist der Begriff Low-Code ist aus meiner Sicht zu kurz gefasst. Denn er impliziert bei vielen Interessenten den Eindruck es würde sich um eine Art der Softwareentwicklung handeln, die in ihren Möglichkeiten nicht alles bietet, was ein „echter Entwickler“ benötigt. Also irgendwie „minderwertig“ ist. Genau das stimmt eben nicht!
Professionelle Low-Code Entwicklungsplattformen bieten alles was ein Entwickler braucht, um hochwertige Anwendung zu erstellen. Durch die vielen vorgefertigten Module und die geschickte Benutzerführung wird dem Entwickler lediglich viel Standardarbeit abgenommen. Der Vorteil liegt auf der Hand: der Entwickler kann sich auf herausfordernde Entwicklungsthemen konzentrieren. Und er kommt schneller zum Ziel.
So kann beispielsweise mit wenigen Mausklicks aus einer Web-Anwendung eine native App erstellt werden, die speziell für iOS Geräte oder Android Geräte optimiert ist. Es wird eben nicht doppelt und dreifach entwickelt.
Aus diesem Grund sage ich bei uns im Hause immer: „Eigentlich müsste es Fast-Code Development Plattform heißen!“
Andreas Forth
Vorstand / COOZwei interessante Artikel zum Weiterlesen möchte ich Ihnen noch ans Herz legen.
Sie stammen beide aus der Computerwoche und sind hier finden:
Was steckt hinter den Buzzwords Low-Code und Rapid Application Development?
Was Low-Code-Programmierung bringt